Projekt Start Tansania08-  Kilwa Gebiet - ca. 250 km südlich von Dar es Salam 

Nach der Vorbereitung und Abstimmung des Projekts mit den Dorfbewohner Ende 2007, konnte das Projekt im Sep. 2008 nun endlich starten. 

In Zusammenarbeit mit Teilen der Dorfbevölkerung wurde die Zielstellung des Projekts im Bereich von lokalen, gemeindeeigenen Kleinprojekten gesetzt. Können diese Kleinprojekte zur lokalen gemeindeeigenen Wirtschaft einen positiven Beitrag leisten, so können sie erweitert und auch andere Dörfer übertragen werden.

Bei der Wahl der Teilprojekte steht weniger die Frage "Was fehlt?" als "Was fehlt am meisten?" und "Was kann mit lokalen Mitteln unabhängig von Fremdinvestitionen umgesetzt werden?". 

Die folgenden Teilprojekte wurden im Vorfeld diskutiert und konnten teilweise realisiert werden. In den nächsten Jahren werden die einzelnen Projekte weiter verfolgt und intensiviert oder abgebrochen, je nach Nutzen und Umsetzbarkeit für die Dorfbevölkerung. 

1a Lehmsteinbau  (in Planung  )  

1b Lehmsteinbrennerei  (in Planung)  

2. Zisterne  (in Planung )

3. Meerwasserentsalzung zur Trinkwassergewinnung in Reihenschaltung mit einer Saline (zu 90% im Oktober 08 aufgebaut und betriebsbereit)

4. Solarkocher  (in Planung )  

5. Windräder (in Planung / zweiter Prototyp in Dtl. im Bau / techn. Lernmaterial zum Bau von Windrädern ist bereits vor Ort im Dorf)  

6. PE-Schmelzanlage zur Wiederverwertung von Plastikmüll (erste Tests im Dorf durchgeführt / in Planung)  

7. Kokosnussölpresse (noch nicht in Planung)      

8. Solare Durchlauf-Gär-Distille (erster Prototyp in Dtl. hergestellt)

9. Politische Bildung 

10. Erstellung einer dorfeigenen Werkstatt (Drechselbänke, Fräsen, Standbohrmaschine ,Bohrmaschinen, Stichsägen, Schweißgeräte für Metall und Kunststoff und andere Werkzeuge wurden dem Dorf zur Verfügung gestellt / der Bau einer dorfeigenen Werkstatt ist in Planung / ein vorübergehendes Gebäude wurde bezogen)

11. Textilverarbeitung (drei Nähmaschinen wurden ins Dorf gebracht und in Betrieb genommen)

Projektbeschreibung 2008

Ende 2007 bis Mitte 2008 wurden preisgünstige gebrauchte Maschinen aus dem Eigenkapital der Gruppenmitglieder (Verein bürgerlichen Rechts) erworben und nach Tansania verschifft. Die Schiffssendung war bereits angekommen bevor das Projekt 2008 startete.  

Mitte September08 reisten nun drei Freiwillige (Denny, Hanna und Martin) für das Kilwa Projekt parallel zu der Schiffssendung (Ausrüstung und Hilfsgüter) nach Dar es Salam. Hier trafen Sie auf zwei weitere Freiwillige Tansanier aus einer nördlichen Region Tansanias (Robert und Naftal), von denen im letzten Jahr einer im Bereich "Schulaufbau" auf Sansibar in einem externen Workcamp teilgenommen hatte. 

Da die Hafenklärung (Klärung der Formalitäten zur Paketentladung) üblicherweise längere Zeit dauert, wurde das Team in zwei Gruppen geteilt. Während eine Gruppe (Denny, Hanna und Naftal) sich bereits auf die Reise zum Dorf machte, hatte die zweite Gruppe mit der Klärung im Hafen zu tun. 

Während sich die Gruppe1 in großen Meeting mit Chairmens und District leadern besprach und auch das Fundament für die Meerwasserentsalzung legte, hatte die andere Gruppe in Zusammenarbeit mit einem Clearing Angestellter damit zu tun, die Behörden und Hafenarbeiter zu überreden, doch endlich das Paket freizugeben. Letzteres dauerte insgesamt 10 Tage obwohl das Paket bereits ausgeladen in einer Lagerhalle lag und bereit war zur Abholung. Diese wertvolle Zeit war nun verschwendet worden, schade aber die Ausrüstung wurde dringend gebraucht. 

Nach zehn Tagen also, wurde die Ausrüstung ins Dorf geschafft und dort schon freudig erwartet. Die bereits laufenden Arbeiten wurden fortgesetzt und innerhalb von ca. 3 Wochen konnte die gesamte Meerwasserentsalzungsanlage aufgebaut werden. Hierbei kam es zwar zu Rückschlägen, jedoch war am Ende ein gutes Resultat erreicht worden. Parallel zu den Arbeiten wurde ein vorläufiger Raum für die Ausrüstung gefunden (Übergangslösung) bis eine neue Werkstatt gebaut ist und die gesamten Werkzeuge dort installiert werden können. Neben den Werkzeugen konnten auch drei Nähmaschinen in Betrieb genommen werden die nun für jeden Dorfbewohner frei zur Verfügung stehen.

Die Dorfbewohner und Teilnehmer konnten viel von einander lernen und eine Zusammenarbeit in der Zukunft wurde zementiert. 

Die Ausrüstung wurde von zwei netten Menschen (Klaus und Sabine Benecke) gesammelt und dann nach Dar es Salam in einem Paket verschickt.  

Bild A, Bild B, Bild C, Bild D, Bild E, Bild F, Bild G, 

Die folgenden Bilder zeigen Projektschritte und Eindrücke von 2008  

Bild1, Bild2  (Zusammentreffen in Dar es Salam / YW(M)CA)

Bild3; Bild4, (Paket wurde aus dem Hafen geholt und mit einem Taxi ins Dorf gebracht)

Bild5, Bild6,  (Wir vervollständigen das Fundament )

Bild7, Bild8, (Die erste Mauer wird begonnen, bevor noch das Fundament an allen Stellen fertig ist)

Bild9, Bild10, (Unsere Unterkunft und ein Wasserfahrer der Brunnenwasser im Dorf verteilt)

Bild11; Bild12; Bild13,  (Mauern werden hochgezogen / ein Wasserspeicherbecken ist fast fertig ) 

Bild14; Bild15; (Eine Nut wurde in ein Holz gefräst um eine Art Zementwulst einzufüllen - dient zur Abrundung)

Bild16; (Wir haben uns unser Mittagessen ausgesucht - seit langem mal wieder Fleisch - der Ramadan macht einem fleischgesättigten Europäermagen schon zu schaffen)

Bild17; Bild18; (Fertigstellung sämtlicher Mauern sowie des Wasserbeckens - es wird begonnen die Sandfüllung abzuziehen)

Bild19; Bild20; Bild21; (Abziehen der Sandfüllung, Fertigstellung der ersten Salinebecken, kleiner behelfsmäßiger Salzwasserbrunnen)

Bild22; Bild23; (Ein Rückschlag auf ganzer Linie, die längste und höchste Mauer ist zusammengebrochen, die Meinungen über die Ursache waren gespalten und reichten von Sabotage bis Wind- und Wasserlast) 

Bild24; (binnen von vier Tagen unter Aufwendung der letzten Kräfte und mit Hilfe von 20-30 Dorfbewohnern wurde die Mauer in verstärkter Bauweise wieder aufgebaut. 

Bild25; Bild26; (Die Folie zur Abdeckung der Anlage wir mit mehreren Längsschweißnähten versehen um ein Sandzuggewicht an der Folie zu integrieren.)

Bild27; Bild28; Bild29; (Wir essen frisch gefangene Krabben (jedoch vom Fänger günstig erstanden), die uns schon seit Wochen im Kopf rumschwirren da es wie bereits erwähnt sehr wenig Fleisch gibt.)

Bild31; (Ein Coca-Cola-Truck beliefert die lokalen Händler und sorgt dafür, dass auch der letzte Cent das Dorf verlässt.)

Bild32; Bild33; Bild34a; Bild34b; (Die Anlage ist fast fertig, die Schräge ist mit einem Betonüberzug versehen und zwei Ablaufrinnen wurden installiert. Weiterhin sieht man die einzementierten Kunststoffrohre über die das Wasser in die Anlage eingetragen wird)

Bild35; Bild36;  (Ein langer schwarzer Stoff wird über die Betonschicht gelegt und angenagelt, dieser stellt den Absorber dar.)

Bild37; Bild38; Bild39; Bild40;  Bild41;(Die Folie wurde über die Anlage gezogen und am Ende mit Sand gefüllt, am nächsten Tag wird ein Seil gespannt an welchem die kondensierten Tropfen abtropfen und in einer Rinne gesammelt werden)

Bild42; Bild43; (Übergabe von Nähmaschinen, Drechselbänken etc. an die Dorfbewohner in der provisorischen Werkstatt)

Kleiner Film (Täglich freuen sich viele Kinder über unsere Anwesenheit und helfen auch oft bei der Arbeit)