Zwischendecke raus und wieder rein. Schritt 3: Folie anbringen

In die neue Zwischendecke soll eine 20 cm starke Mineralwolldämmung eingebracht werden. Daraus resultiert ein Absinken der Temperatur auf dem Dachboden und somit auch auf der Oberseite der Zwischendecke. Demgegenüber steigt die Temperatur im Obergeschoss und somit an der Unterseite.

Dieser gewünschte Isolationseffekt hat auch Einfluss auf den Feuchtigkeitstransport durch die Zwischendecke.

Wer sich ein bisschen mit dem Thema beschäftigt findet bald heraus, dass durch die eingefügte Dämmung die Gefahr eine Kondensation von Wasserdampf an der Oberseite der Zwischendecke oder in der Zwischen decke steigt.  Zur Kondensation kommt es wenn die Luft mit Wasserdampf übersättigt ist. Um die Gefahr ein wenig abschätzen zu können helfen kostenlose U-Wert Rechner die man benutzen kann. Links:

http://www.u-wert.net/berechnung/u-wert-rechner/

https://ilias3.uni-stuttgart.de/ilias.php?ref_id=33232&from_page=72550&cmd=layout&cmdClass=illmpresentationgui&cmdNode=3w&baseC lass=ilLMPresentationGUI&obj_id=67552

Hier muss man die relative Feuchtigkeit, Temperatur und im Besonderen die verschienenen Schichten (Dämmschichten etc.) eintragen um eine überschlägige Bewertung der möglichen Kondensation zu bekommen.

Sollten die Programme eine Kondensation in der Zwischendecke anzeigen, dann besteht die Gefahr einer Feuchtigkeitsansammlung in der Dämmschicht. Es lohnt sich dann eine Folie unter der Dämmschicht zu installieren. Hierbei gibt es verschiedene Folien mit jeweils verschiedenene Vor- und Nachteilen.

Einführung des sd-Werts (hoher sd-wert wie >1.500m bedeutet Feuchtigkeits undurchlässig, niedriger Wert wie <0,5m bedeutet Feuchtigkeits durchlässig oder offen) sd=my*s

siehe hierzu http://www.sichtdachstuhl.de/SD-Wert.html oder http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserdampfdiffusions%C3%A4quivalente_Luftschichtdicke

Die my-Werte von veschiedenen Materialien findet man in wikipedia.

http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserdampfdiffusionswiderstand

Anbei verschiedene Vorgehensweisen zur Folieninstallation:

1. Installation einer PE Folie welche mehr oder weniger wasserundurchlässig ist und somit die gesamte Feuchtigkeit in den Räumen belässt (sd=10.000).

Vorteile:

• preiswert
• leicht

• Nachteile:

• preiswerte Variante reisst sehr leicht
• muss pefekt verlegt werden, abbeitsaufwendige Verlegung,  Nachlässigkeiten werden später bestraft (kleinste Löcher können auf lange Sicht in Feuchtigkeitsschäden resultieren)
• verhindert eine Rückführung von Feuchtigkeit aus der Zwischendecke in die unteren Räume falls aus irgend einem Grund von oben Feuchtigkeit eingetreten ist

• 2. Verlegung einer feuchtevariablen Folie welche je nach Luftfeuchtigkeit  vor- bzw hinter der Folie die Poren öffnet oder schließt (0,25<sd>10). Das Schließen der Folie geschieht jedoch nicht komplett bis auf “undurchlässig” sondern z.B. bis auf schlecht durchlässig.

Vorteile:

• Feuchtigkeit kann die Zwischendecke auch durch die Folie in Richtung der warmen Räume wieder verlassen. Dies ist möglich sobald die relative Leuftfeuchtigkeit in diesen Räumen gesunken ist und der sd Wert der Folie absinkt.
• Die Folie arbeitet fehlertollerant. Sollte sich ein Loch bilden oder z.B. Sie durchbohren die Folie nach Jahren weil Sie eine Lampe anbringen wollen so kann der neu entstehende Feuchtigkeitsstrom wieder in den Raum abgegeben werden.

• Nachteile:

• Hoher Preis
• Etwas aufwendiger zu verlegen, deutlich mehr Übergänge